Liebe Alle,
ich habe mir drei Pausentage im Nordkolleg gegönnt, und habe den Eindruck, den einen oder die andere interessiert es, wie ich das erlebt habe:
Also: Die haben sich dort alle einen irren Kopf um das Hygienekonzept gemacht. Erfolgreich. Wir werden rundum desinfizierte Zimmer vorfinden, es wird keine heiße Schlacht am kalten Buffet geben, dafür ein schlüssig erklärtes und ausgeschildertes Einbahnstraßenkonzept. Die Kuchen und Desserts sind übrigens lecker wie eh und je! Sämtliche Angestellten empfangen einen warmherzig, und -je nach Naturell- auch mit einem flotten Spruch auf den Lippen.
Dem Garten konnten chinesische Fledermäuse auch nichts anhaben. @Jochen Bock: So stelle ich mir den Garten Eden vor, aber echt jetzt.
Ja, ich habe in diesen drei Tagen auch einige ganz wenige Vollpfosten erlebt, die noch nicht verstanden haben, dass sie frau nicht derart nähern sollen, dass die ihre Parfummarke erraten kann. Ich habe auch Akademiker*innen erlebt, die die reichlich aufgestellten Einbahnstraßenschilder intellektuell überfordert haben. Aber: A) Wir werden es besser machen B) Für sone Leute kann das Nordkolleg nix und C)Vollpfosten weilen in Kiel, Dortmund, München und anderswo – das ist nun wirklich keine Rendsburger Spezialität. Fernab dessen: Wir sind alle der deutschen Sprache mächtig, und können unsere Bedürfnisse äußern.
Ich habe in den vergangenen zwei Wochen immer wieder Postkarten gekriegt, auf denen sinngemäß stand, dass die Nordkolleg-Zeichnerei nie wieder so werden wird, wie sie mal war. Also… Bis es einen Impfstoff und/oder ein Medikament geben wird, wird auch die Rendsburger Zeichnerei ein Kompromiss sein [hey, mein kompletter Alltag ist gerade Kompromiss – ich sag nur Zoom, Home-Office, Besuchsverbot in Krankenhäusern und Co] : Wir werden unser Frühstück unter Folie erhalten, wir werden auf Abschlussparty, Ausstellung, Umarmungen und vieles weitere verzichten müssen. Aber wir haben uns. Wir haben unsere Zeichenstifte. Franziskas Lachen höre ich auch mit 1, 5m Abstand, Peter kann ich ebenfalls aus der Entferung zuprosten und so schwerhörig sind wir nun wirklich nicht, dass wir uns auch nicht auf Abstand unterhalten können. Das Gelände ist groß genug – wir können uns also verteilen. Und sollte Covid 19 noch einmal expandieren, dann sagt unser Daniel Günther ohnehin rechtzeitig: „Nee, liebe Touris, Ihr kommt hier nicht rein.“
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich freue mich auf das Augustzeichnen. Ich freue mich auf Euch. SEHR.
Bis demnächst in Rendsburg!
Michaela