Zeichenimpulse und Fussel-Viecher
Liebe Zeichnerinnen und Zeichner,
lange hab ich hier nix von mir hören lassen und ich habe jede Menge Kartenschulden angehäuft … aber ich denke ganz oft an euch!
Heute habe ich einen schönen Tipp für alle, die Lust auf experimentelles Zeichnen haben. Die Künstlerin Luise Kloos gibt seit einiger Zeit gelegentlich Online-Zeichenseminare. Zunächst als Pandemie-bedingten Ersatz für ihre richtigen Kurse an der Kunstakademie Bad Reichenhall, wurde daraus ein sehr erfolgreiches Format. Schnell entwickelte sich eine Gruppendynamik, ähnlich wie bei uns in Rendsburg. Wer bei Luise mal mitgemacht hat, wird rasch zum Wiederholungstäter.
Bei diesen Seminaren habe ich die Liebe zum guten alten Bleistift wiederentdeckt und ausserdem den Fimmel für Fusseliges entwickelt. Luises Kurse sind sehr inspirierend. Sie gab uns ihre Aufgabenstellungen über selbst aufgenommene Audio-Dateien. So manches Mal ging ich während der Lockdowns mit Luises gesprochenen Zeichen-Anregungen auf den Ohren spazieren.
Luises „Zeichenimpulse“ sind eine feine Sache und nun hat sie eine Website und einen Podcast entwickelt, wo es jeden Freitag eine neue Folge zu hören gibt. Ich kann es sehr empfehlen – wenn man sich auf diese ungewöhnliche Art der Inspiration einlässt, kann man zu wunderbaren Zeichenabenteuern aufbrechen.
Hier findet ihr die Zeichenimpulse von Luise Kloos.
Viel Spaß und liebe Grüße in die Runde – Lotte
Wenn Gott Tulpen macht
Schon wieder
Tulpen sind auch bloß Linien
Zeichenübung von Heinrich Dreidoppel
Zum Jahreswechsel erreichten mich Zeichnungen von Heinrich Dreidoppel, Freund und Weggefährte von Fritz Weigle. Der Prof. a. D. lehrte ebenfalls an der UdK Berlin, trat bereits in „Bernsteins Buch der Zeichnerei“ in meine Wahrnehmung, die Berliner Donnerstags-Zeichnerei ist ohne ihn nicht vorstellbar und er schuf mit den Bänden „Sozialstation Kunst“ das historische Zeugnis dieser langjährigen Krikelrunde samt all ihrer Teilnehmer:innen.
Ich habe Heinrich gefragt, ob ich seine Köpfe-Zeichenübung hier abbilden darf und er hat freundlich zugestimmt. Er schreibt dazu:
„Zufallszeichnungen in meinen Skizzenbüchern.
Ab und zu kritzele ich beidhändig mit je zwei Farbstiften pro Hand im Skizzenbuch auf gegenüberliegenden Seiten. Unmittelbar anschließend interpretiere ich die Kritzelspuren als zwei gegeneinander gerichtete Köpfe oder klassische Masken, ohne mich beim Zeichnen darauf zu konzentrieren. Geistig abgelenkt, zeichnen eigentlich nur meine Hände.“
„mit je zwei Farbstiften pro Hand“ – Potztausend! Das will ausprobiert werden. Möge Euch dies Anregung und Freude sein!
Ach ja: Heinrich Dreidoppel schreibt auch sehr schöne illustrierte Kürzestgeschichten, inspiriert durch gefundene Einkaufszettel. Die kann man z.B. hier finden:
Im Märzen der POLO die Bilder aufhängt
https://caricatura.de/polo/?fbclid=IwAR2Bz2ZGoftn1L1zqZc80TYl6I0F0K-RRV329l178_deRRlhomnCG-eEmAc
HOBO
Inga Jacobs hat 2013 dieses Handy-Video aufgenommen. Auf der Eisenbahn-Hochbrücke in Rendsburg. Ich hab‘ auf ’ner geliehenen 12-saitigen Gitarre den >Soundtrack< dazu gespielt . Sound und Video – alles >One-Take< mit ’nem Laptop auf ’ner Bank vor dem Bernstein-Haus. Horst G. Johansson hat’s zusammengebastelt.
Das ist ziemlicher Trash, aber Ihr sollt es sehen.
Überwachungsvideo meines aktuellen Selbstportraits von in 10 Jahren
Mit Tinte begonnen und dann doch wieder digital geworden. Schlimm, schlimm!





