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Bei dieser herrlichen rosa Sahnebombe könnte ich auch nicht widerstehen… liebe Grüße! Lotte
liebe Motte,
ups, sorry, gleich nochmal und besser:
liebe Michaela!
Petit four, so kann man sich eine Art Paradies bei französischen superkleinen Bäckereien und Konditoren vorstellen.
Boulangerie, lässt einen nicht schon dieses Wort den unvergleichlichen Duft von frischem Brot erahnen, von krossen Baguettes, von Buttercroissants, sogar von Schococroissants?
Doch wunderbarerweise: in der anderen Theke der Boulangerie liegen sie, diese petit fours, diese kleinen Stückchen, man sagt ja sie stammen direkt aus dem Paradies …
Wobei, es ist nun mal einfach so, man nimmt diese Partikel aus dem Paradies ja höchst irdisch zu sich:
an einem der Tischen, direkt an der Durchgangsstrasse des Dorfes, wo ja die Bäckerei liegt. Und diese liegt nun mal an der einzigen Strasse.
Der Duft des schwarzen Caffees, dieser Duft, der einen schon tausend Schritte vor der Boulangerie anlockt und betört, schlicht zum Einkehren zwingt, der wirkt auf mich.
Inzwischen habe ich auf der Terrasse Platz genommen, bin neugierig auf das was kommen wird, hab den heissen Caffee nur kurz geschmeckt, und dann diese, direkt vom Ofen der Engel stammenden Teilchen, mit der vorgelegten, kleinen Kuchengabel zunächst zögerlich bestrichen, darauf mit derselben Kuchengabel die Früchte abgetastet, betastet. Ich erahne was da ist, was da kommt, was da sein wird.
Von sehr guten ZeichenfreundInnen nach Arnsberg ins Sauerland, also direkt bei uns, entführt zu werden, ist schön.
Dort eine ganz tolle Buchhandlung kennenzulernen, und dann … bei der Konditorei in der Altstadt vor einer ungelogen wenigstens 5 m langen Auslage stehen, hilflos(!) und begeistert, von einer Seite der übervollen Theke zur anderen schauend, die ein kleines Stückchen Paradies ganz selbstverständlich und schamlos neben dem andern feilbietet. Immer ein kleines Stückchen Paradies vor, eins hinter dem anderen.
Nachdem wir in diesem kleinen essay sowohl den erlebnistheoretischen Hintergrund von sog. Pâtisseriepartikeln dekonstruiert haben als auch unvorgesehene Veröffentlichungen zu den Details der Galenik einzelner dieser Partikel verhindern konnten, wünschen wir vor allem allen, die diese Arbeit NICHT bis zum Ende (quasi hier) verfolgen wollten:
Guten Appetit
H aus D
Motte ist am Suchen,
nein, nicht das Licht –
sondern den Kuchen!
Das ist ganz schlicht
nicht Mottenpflicht!
Motten suchen sonst das helle
Licht, den Schein, die Quelle
von Gefunkel und Geflimmer.
Doch Kuchen suchen? Nimmer!
Böte man den Motten Kuchen,
würden sie wohl nicht versuchen,
Mäntel, Hosen, Blusen, Hemden
als Nahrungsmittel zu verfemden.
…verfremden ist natürlich gemeint…
Vorsicht Motte, letzte Warnung!
Diese Torte ist nur Tarnung!
Sonst wird ganz normalerweise
Backpulver für diese Speise
als Beigemischsubstanz genutzt.
Doch hier ward das Rezept beschmutzt!
Hier dient Mottenpulver ganz perfid
dem Fluginsektensuizid!
Dieses feine petit four
dreht an deiner Lebensuhr!
Drum flieh, wenn sich der Deckel hebt,
denn sonst bist du bald unbelebt!
Motten – Bären der Lüfte!
Schränke – darin leidgeprüfte
Kleidung, zerfressen von eben-
diesen Insekten , die leben
vom Fraß uns’rer Kleidung,
da hilft zur Vermeidung
kein Schuss aus der Hüfte –
Motten – Bären der Lüfte…
Wenn sich ganzganz viele Motten
im Kleiderschrank zusammenrotten,
macht mich das krank.
Na vielen Dank.
Herr Ober! Motten auf der Torte!
Entschuldigung, mir fehl’n die Worte.
Ich bringe gleich ein neues Stück.
Die Mottentorte geht zurück.
Darf es sonst noch etwas sein?
Aus der Mottenkiste? Nein!
Motten fressen leider
keinen Kuchen, sondern Kleider.
Als Motte hat Jeff Golblum einst
– nein? Das war ’ne Fliege?
Gut, ’ne Fliege, wie du meinst.
Als Fliege in die erste Riege
hat Goldblum sich gespielt.
Dieser Mottenfilm erhielt
den Oscar – ‚tschuldigung,
Jeff bekam die Huldigung
nicht als Motte, hab’s kapiert,
als Fliege hat er dort brilliert,
Stubenfliege war er hier,
im Mottenmann spielt Richard Gere,
da habe ich mich wohl geirrt,
Motten, Fliegen, langsam schwirrt
mir hier der Schädel
vom Fliegenmottenreimgeblödel…
whether fly whether moth,
could have played them both…
Jeans und shirts konnt‘ man vergessen –
angeknabbert, angefressen
in seinem Schrank
von Kleidermotten.
„Dann werd‘ ich eben punk!“
sprach Johnny Rotten.
Besser:
„Ich werd zum punk!“
sprach Johnny Rotten.
Was unterscheidet Motten
wohl von Grotten-
olmen? Sag schon, was?
Ganz einfach das:
Die Motte hat ein Fell,
der Olm ist Nacktmodell.
Yeah, lieber Tom, Applaus für die Ode an die Motte – von Lotte