Polo im Museum!
Postkarten vom Fritz
In der Knödelmanufaktur in Wien
Der Wiener Stadtteil mit dem albernsten Namen ist natürlich Wien Albern. Albern ist aber nichts in Albern. Tatsächlich ist Albern vom Albernsein so weit entfernt wie der Stadtteil von dem, was man sich gemeinhin unter Wien vorstellt. Hoffentlich hat Albern auch einen Keller, so dass es wenigstens einen Ort gibt, an dem man lachen kann. Das Albernste an Albern ist sicher, dass jeder, der hierherkommt, sich einbildet, der erste zu sein, der diesen Witz macht. Um zu dem Ort zu kommen, der am allerwenigsten albern ist in Albern, muss man kurz durch Niederösterreich und an der Bushaltestelle „Alberner Hafen“ und dem Polizeiübungsplatz mit der Adresse „Sauhaufen“ (man kann es sich nicht ausdenken) vorbei, dann kann man den „Friedhof der Namenlosen“ am Rande der Donau besuchen, auf dem zwar nicht nur Namenlose liegen, aber eben auch die vielen Ersoffenen, die von der Donau hier wieder ausgespien wurden. Danach empfiehlt sich ein Besuch in der Gaststätte Knödelmanufaktur. Reichlich Kohlenhydrate machen auch das unalbernste Gemüt glücklich und man kann Albern dann doch mit einem Lächeln wieder verlassen.
Im Café Sperl in Wien
Das Sperl ist inzwischen mein Wohnzimmer geworden. Blöd nur, dass es vier Stunden Bahnfahrt von meinem Schlafzimmer entfernt liegt. Andererseits spare ich mir so die Stromkosten für die Leselampe. Ganz andererseits frage ich mich jeden Tag mehr, was all die fremden Leute eigentlich in meinem Wohnzimmer zu suchen haben. Schleicht’s Euch! (Schon passiert? Danke.)
Im Café Raimund in Wien
Früher war das Raimund ein Theater- und Künstlercafé, als es noch Künstler gab und nicht nur Influencer und andere Nervensägen. Hier wurden der Legende zufolge Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann entdeckt. Das stimmt schon, aber der Nebensatz „als sie sich einmal eine ganze Woche lang furchtbar betrunken haben“ wird meistens weggelassen, weil es sich so eben besser anhört. Die beiden Damen wurden später auch aus anderen Gründen berühmt, aber das ist eine andere Geschichte. Benannt ist das Café nach einem Schauspieler und Dramatiker, dessen Stücke angeblich die Werte des Biedermeier vertreten, namentlich Treue, Dankbarkeit, Maßhalten und Zufriedenheit, und die man deshalb damals wie heutzutage nur betrunken erträgt. Treue, Dankbarkeit und Zufriedenheit sind dennoch Eigenschaften, die man, ohne zum Biedermeier zu werden, im Café Raimund entwickeln kann, doch das Maßhalten, das sollte man sich abschminken, wenn man nicht gerade ein Fitness-Influencer ist.
Im Café Crematorium in Wien
In diesem noch nahezu unbekannten Lokal gibt es nicht nur einen hervorragenden Cafè Crema, sondern auch die Möglichkeit, sich direkt nach dem durch Frittiertes, fettes Süßgebäck und Alkohol induzierten Herzkasperl in der Küche einäschern zu lassen. Die Urnenauswahl ist zwar begrenzt und sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wo sonst kann man so angenehm aus dem Leben scheiden?
Sehr gute Nachricht aus Rendsburg
Wie Ihr auf dem Beweisfoto von Kiki Fuchs sehen könnt, hängt jetzt tatsächlich das Portrait, das Britta Frenz von Fritz gemacht hat, im Foyer des Bernsteinhauses und Leonard muss den Namen nicht mehr allein vertreten.
Viele Grüße
Ulli
Im Café Goldegg in Wien
Caricatura – Sommerakademie für komische Kunst
Liebe Rendsburger Zeichengemeinde,
in diesem Jahr haben Ari und ich die große Ehre, die Sommerakademie für komische Kunst in der Caricatura Galerie in Kassel zu leiten.
Vom 10. bis 16. August 2024 dreht sich dort alles um die heitere Zeichnerei, Humor und Satire. Als Gastreferenten kommen außerdem Frank Hoppmann und Eva Muggenthaler für je einen Tag dazu.
Für die Teilnahme ist eine kleine Bewerbung erforderlich. Es gibt sogar zwei gebührenfreie Plätze im Rahmen eines Stipendiums, für das man sich ebenfalls bewerben kann. Dann mal nix wir ran ans Zeichenbrett!
Weitere Infos gibt es hier.
Liebe Grüße – Lotte & Ari