Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke II

Wie man sieht, braucht es (außer guter Laune) gar nicht soo viel zum Mokuhanga drucken. Ein bisschen Platz wäre gut, es geht aber auch mit wenig:

Foto Keiko Kobayashi

Und ein paar Tools:

Die Messerchen (da gibt’s natürlich noch weitere Größen), jedes mit seiner speziellen Funktion, (und natürlich den Druckstock ausHolz, früher aus japanischer Kastanie, heute shina-plywood, dh Sperrholz aus Furnieren der japanischen Linde)

Pinselchen, um die Farbe auf den Block zu tupfen,

die Bürst(ch)en (maruhake, tebake ist die mitdem Stiehl) um die Farbe streichend/kreisend aufzubringen, mizubake, die große, um die Papiere anzufeuchten bzw den aufgesprühte Wassernebel zu verteilen – wobei dies noch eine kleine Variante ist,

und den Baren, diesen diskförmigen Anreiber, traditionell aus lackiertem Papier, einer verknoteten Schnur und einem Bambusblatt gefertigt,  mit dem das auf dem Block über der aufgetragenen Farbe liegende Papier mit Druck (ja, drucken hat etwas mit Druck zu tun) angerieben wird, damit das Papier die Farbe vom Druckstock aufnimmt.

Und natürlich noch Farbe und Wasser, sowie Nori, die Reispaste. Und ganz wichtig shemshi doko (oder so)  – ein „feuchtes Bett“ – sprich ein feucht gehaltener Stapel newsprint/Zeitungspapier, der in eine Plastikplane gehüllt ist um die Verdunstung des Wassers zu verringern und in den man das zu bedruckende Papier einlegt, um die richtige Feuchte zu erreichen und während des ganzen Druckprozesses zu erhalten. Denn:

Mokuhanga = that’s all about moisture

Und dann braucht man nur noch jemanden der weiß wie‘s geht … (wobei das leider nicht alles ist, es muss auch klappen).

Jetzt wißt ihr Bescheid!

Hans

Zum Papier hatte ich im ersten Beitrag kurz was erwähnt.

 

 

 

 

Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke

Im September/Oktober ging ein lang gehe(e)gter Traum von mir in Erfüllung:

Ganze 5 Wochen durfte ich mich als Artist in Residence im Mi-Lab (Mokuhanga Innovation Laboratory) Echizen, Pref. Fukui, Japan mit der Technik des japanischen Farbholzschnittdrucks beschäftigen.  Angeleitet wurde ich dabei von japanischen Künstlerinnen, die selber in dieser Technik im Rahmen ihres Grafik/Kunststudiums ausgebildet wurden und jetzt damit erfolgreich künstlerisch arbeiten. Das Lernen und Ausprobieren machte mir riesigen Spass, und mit den Senseis, den Künstlerinnen und den Übersetzerinnen wurde auch viel gelacht.

Im Gegensatz zum westlichen Holzschnittdruck, wo Ölfarbe mit einer Walze aufgetragen wird und mit einer Presse auf westliches Papier (Baumwolle, Holzpulpe) gedruckt wird, wird hier ohne schädliche Verdünnungsmedien, mit Wasserfarben oder reinen Pigmenten mit Gummi arabicum sowie Nori, einer Stärkepaste (Reis oder Tapioka) gearbeitet. Aufgetragen wird die Farbe mit Bürstchen, gedruckt wird mittels eines „Baren“ (Abreiber). Das japanische Papier, washi genannt, besteht aus langen Pflanzenfasern (Kozo=Maulbeerbaum, Gampi, eine nicht kultivierbaren, also nur wild wachsende Pflanze oder Mizubake, ein Busch), und wird in einem komplexen mehrstufigem Prozess in Manufakturen handgeschöpft.

Es ist also eine durchgehend handwerkliche traditionelle Technik, die aktuell sehr unterschiedlich künstlerisch genutzt wird und erstaunlich vielseitige Resultate hervorbringt.

Hier sind nun meine Drucke:

Young woman with umbrella I

Young woman with umbrella II

Echizen Kakyo Park

Tree with small pond (summer)

Tree with small pond (autumn)

Japan, das konnte ich in meiner Reise erleben, ist ein enorm vielseitiges Land. Überall sieht man Traditionelles wie Tempel und Schreine neben modernster Architektur. Das Reisen mit der Bahn ist eine reine Freude – wenn auch manchmal heftigst überfüllt. Eine Unterhaltung auf Englisch ist (noch) nicht immer möglich, dafür sind die Japaner total hilfsbereit, und man kommt ganz sicher auf nette Weise weiter – auch ohne Englisch.

Anstrengend war es schon. Ob es sich gelohnt hat – aber ganz sicher.

Hans

 

 

Bianca Schaalburg und Barbara Yelin lesen in Dortmund

liebe Gemeinde,
demnächst finden gleich zwei spannende Termine in Dortmund statt:

Sa, 20. Mai / 18:00 – 20:00 Uhr
Bianca Schaalburg liest aus ihrer Graphic Novel „Der Duft der Kiefern“
Bianca hält am nächsten Tag im Dortmunder U einen Workshop „autobiografisches Zeichnen im Comic“, um Anmeldung wird gebeten.

und

Do. 22. Juni / 18:00 – 20:00 Uhr
Lesung und Gespräch mit Barbara Yelin:
„Aber ich lebe“ – Dokumentarisches Arbeiten und der künstlerische Prozess hin zum Comic

Das Ganze findet statt im
Studio B der Stadt- und Landesbibliothek
Max-von-der-Grün-Platz 1-3
44137 Dortmund
(direkt gegenüber vom Haupteingang HBf Dortmund)

Was soll ich sagen – ich freu mich schon sehr drauf!
Hans

Bianca Schaalburg liest in Dortmund (und Bochum, München, Darmstadt, und anderswo)

liebe Zeichnergemeinde,

im Dortmunder Schauraum findet ja ab
Freitag, 5. Mai 2023 18:00 Uhr
die Ausstellung „Aber ich lebe – den Holocaust erinnern“ statt, wo (neben den beiden anderen AutorInnen des gleichnamigen Buches) Barbara Yelin, unsere Codozentin letzten Jahres, ihren Comic und viele Informationen zu dessen Erstellung zeigen wird.

Nun liest dort auch unsere Mitzeichnerin Bianca Schaalburg
am 20.05. 18 Uhr,
und macht auch gleich am folgenden
Sonntag 21.05 11 Uhr
im Dortmunder U einen Comic workshop.

Da freut sich schon sehr drauf:
Hans

Hier der ein Ausschnitt zu den Daten aus ihrem letztem Newsletter:

Lesung in München

am 10.5.2023 um 19 Uhr
Stadtbibliothek im Motorama, Showroom
anschließend im Gespräch mit Nils Beintker (Bayrischer Rundfunk)
Rosenheimer Straße 30-32,
81669 München (Haidhausen)
Eintritt frei
Büchertisch: Buchhandlung Buch&Töne

***
Vorher, um 14.50 Uhr
werde ich mich bei der öffentlichen Gedenkveranstaltung
zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung 1933 auf dem Königsplatz
mit einer 5-Minuten-Lesung verbrannter Bücher beteiligen.
Ich lese aus dem Roman „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun.

***
Lesung und Workshop in Dortmund

am 20.5.2023 um 18 Uhr
Lesung im Schauraum Comic + Cartoon
im Rahmen der Ausstellung „Aber ich lebe – Den Holocaust erinnern“
Studio B der Stadt- und Landesbibliothek
Max-von-der-Grün-Platz 1-3
44137 Dortmund
Eintritt frei
Büchertisch: Buchhandlung am Amtshaus

21.5.2023 Workshop „Autobiografisches Zeichnen im Comic“
von 11 bis 16 Uhr inkl. Mittagspause
auf der uzwei im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund
Anmeldung unter comic@stadtdo.de
Teilnehmende bitte Erinnerungsstücke zu ihren Großeltern bzw. aus ihrer Familie/Kindheit mitbringen (s.o.) und alte Fotos
Eintritt frei

***
Lesung in Bochum

am 22.5.2023 um 19h in der Zentralbücherei Bochum
Moderation: Tillmann Courth
Gustav-Heinemann-Platz 2-6
44787 Bochum
Eintritt 6/4€
Anmeldung: BuechereiVeranstaltung@bochum.de
Büchertisch: Weltflucht Comicladen Bochum

***
Lesungen in Darmstadt

am 24.5.2023 um 9 Uhr und um 11 Uhr
im Rahmen vom Festival Huch, ein Buch!
Centralstation,
Im Carree,
64283 Darmstadt
6 Euro, Gruppenermäßigung 4 Euro
Büchertisch: Bessunger Buchladen/Büchergilde-Buchhandlung am Marktplatz
Erwachsene auch willkommen!

***

Ein sehr nachdenklicher Abend mit Barbara Yelin in Dortmund

Barbara Yelin
Barbara Yelin, Prof. Sascha Feuchert und Nassrin Sadeghi

Gestern, im Rahmen einer Veranstaltung zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar)“ im Museum für Kunst und Kultur (MKK) Dortmund, las Barbara Yelin, unsere Codozentin von letztem Sommer, aus ihrer Grafic Novel (GN) „Aber ich lebe“.

Aus gemeinsamen Gesprächen mit der Überlebenden des Holocaust Emmie Arbel in Israel hat Barbara eine Grafic Novel für ein Buchprojekt gestaltet, in dem zusammen mit ihr zwei weitere ZeichnerInnen ihre GNs zum Thema „Überlebende Kinder des Holocaust“ veröffentlichen.
Kein einfaches Thema, auch nicht für ComiczeichnerInnen, doch die drei KünstlerInnen zeigen, dass gerade eine GN hervorragend geeignet ist, auch solch überaus ernste Themen angemessen zu transportieren, und dem Leser zugänglich zu machen.
Mich hat die Erzählung über das Schicksal von Emmie Arbel, die Barbara uns an diesem Abend las,  sehr betroffen gemacht. Die Nazizeit ist eine Zeit unfassbarer Geschehnisse und Gräuel. Da macht es Mut, dass das Thema Judenverfolgung durch die Überlebenden selbst,  als letzte Zeitzeugen, und das in einem inzwischen sehr hohem Alter, weiter in unser Bewußtsein getragen wird. Sicher für sie eine ausserordentlich anstrengende und belastende Aufgabe, die sie aus Verantwortung zu uns wahrnehmen. Es hilft uns, darauf zu achten, und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht. Und zu dieser Arbeit gehört jetzt auch dieses Buch der drei ComiczeichnerInnen.


Barbara erzählte uns an diesem Abend auch über die Entstehung der GN und der Arbeit daran. Sie zeigte uns, dass Überlebende und Künstlerin in einem sehr vertrauens- und verständnisvollem Verhältnis arbeiten konnten, und das, sehr wichtig, weil beide genügend Zeit in dieses Projekt investieren wollten und auch konnten, um das Thema sensibel und gründlich zu transportieren.

Auch jetzt, nach der Fertigstellung der GN halten Beide weiter Kontakt. Es gibt noch mehr zu erzählen.

Zum Schluss der Veranstaltung gab es noch ein Bonbon in Form einer Ankündigung:

Barbara Yelin wird in einer eigenen Ausstellung ab dem 06.05.2023 im Schauraum Dortmund (für die unter uns die es noch nicht kennen: der Schauraum ist DIE „Comicschaubude“, realisiert von einem engagierten, hervorragenden Team von Ausstellungsmachern und Wissenschaftlern) ihre Arbeit an Grafic Novels detailliert zeigen. Was soll ich sagen – ick freu mir schon so! Denn ich bin sehr gespannt  auf diesen tiefen Einblick in Barbaras Vorgehen und ihre Arbeiten.

Und außerdem ist es sehr nett, Barbara wiederzutreffen.

Hans


Treffen sich 4 ZeichnerInnen …

Lotte, Ari, Hans und Jan

… in einer Kneipe.
Was kommt dabei rum?
7 tolle Karten.


Recht spontan trafen wir uns gestern im depot, zum Quatschen und Zeichnen. War ne schöne, nette Runde, endlich mal wieder, und hat viel Spass gemacht.

Grüsse an die Gemeinde
Hans

 

 

Dozentinnen äussern sich positiv

Barbara und Lotte freuen sichDas Wochenblatt „Der Kanool“ von heute:
Beide Dozentinnen des diesjährigen Zeichenseminars zeigen sich erfreut.

„Super was in der Zeit von den TeilnehmerInnen erreicht wurde. Wir sind hin und weg von dieser Begeisterung und der fröhliche Zusammenarbeit.“ So eine erste Stellungnahme des Lehrkörpers.

Auf Nachfrage des Autoren wurde (anderslautenden Gerüchten zum Trotze) im Nachhinein bestätigt, dass sich dieses und weiteres hier nicht angeführte Lob in der Tat nicht (nur) auf den Nachmittagskuchen des Nordkollegs, sondern auf die ZeichnerInnen der “langen Bank“ bezog, die zum Teil seit mehr als 30 Jahren um den „besten Strich“ wetteifern.

Auch ein Teilnehmer wurde gefragt: „War gar nicht schlecht, könnte man wieder machen.“ verstand  „Der Kanool“  als dieser mit vollem Mund antwortete.


Na denn, und gut das nochmal nachgefragt wurde, meint
Hans

Respekt vor dem Material

nette Beobachtung im Nordkolleg Rendsburg:

Zeichnung mit Buntstiftleinchen

 

 

 

 

 

 

 

 

bewundernder Gruß

Hans

Wie schön ist das denn?

Bildchen hab ich leider nicht, doch glaubt mir, ich freu mir ein Loch in Bauch wenn Pepp mich morgen auflädt und wir uns dann gemächlich gen RD bewegen …
Ihr wisst schon was ich meine ….
Gruß
Hans

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