Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke

Im September/Oktober ging ein lang gehe(e)gter Traum von mir in Erfüllung:

Ganze 5 Wochen durfte ich mich als Artist in Residence im Mi-Lab (Mokuhanga Innovation Laboratory) Echizen, Pref. Fukui, Japan mit der Technik des japanischen Farbholzschnittdrucks beschäftigen.  Angeleitet wurde ich dabei von japanischen Künstlerinnen, die selber in dieser Technik im Rahmen ihres Grafik/Kunststudiums ausgebildet wurden und jetzt damit erfolgreich künstlerisch arbeiten. Das Lernen und Ausprobieren machte mir riesigen Spass, und mit den Senseis, den Künstlerinnen und den Übersetzerinnen wurde auch viel gelacht.

Im Gegensatz zum westlichen Holzschnittdruck, wo Ölfarbe mit einer Walze aufgetragen wird und mit einer Presse auf westliches Papier (Baumwolle, Holzpulpe) gedruckt wird, wird hier ohne schädliche Verdünnungsmedien, mit Wasserfarben oder reinen Pigmenten mit Gummi arabicum sowie Nori, einer Stärkepaste (Reis oder Tapioka) gearbeitet. Aufgetragen wird die Farbe mit Bürstchen, gedruckt wird mittels eines „Baren“ (Abreiber). Das japanische Papier, washi genannt, besteht aus langen Pflanzenfasern (Kozo=Maulbeerbaum, Gampi, eine nicht kultivierbaren, also nur wild wachsende Pflanze oder Mizubake, ein Busch), und wird in einem komplexen mehrstufigem Prozess in Manufakturen handgeschöpft.

Es ist also eine durchgehend handwerkliche traditionelle Technik, die aktuell sehr unterschiedlich künstlerisch genutzt wird und erstaunlich vielseitige Resultate hervorbringt.

Hier sind nun meine Drucke:

Young woman with umbrella I
Young woman with umbrella II
Echizen Kakyo Park
Tree with small pond (summer)
Tree with small pond (autumn)

Japan, das konnte ich in meiner Reise erleben, ist ein enorm vielseitiges Land. Überall sieht man Traditionelles wie Tempel und Schreine neben modernster Architektur. Das Reisen mit der Bahn ist eine reine Freude – wenn auch manchmal heftigst überfüllt. Eine Unterhaltung auf Englisch ist (noch) nicht immer möglich, dafür sind die Japaner total hilfsbereit, und man kommt ganz sicher auf nette Weise weiter – auch ohne Englisch.

Anstrengend war es schon. Ob es sich gelohnt hat – aber ganz sicher.

Hans

 

 

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