Im Café Frauenhuber in Wien

Vom Menschen wird ja behauptet, dass er sich mittels Stoffwechsel alle sieben Jahre erneuert und dann eigentlich nicht mehr derselbe ist. Wir haben dennoch das Gefühl, dass sich nichts Wesentliches ändert und das ist vermutlich am Ende auch gut so. Das Café Frauenhuber konnte schon seinen 200. Geburtstag feiern und dennoch hat man das Gefühl, dass sich seit Anbeginn nichts Wesentliches geändert hat, auch wenn das natürlich nicht stimmt – es ist eh niemand mehr am Leben, der es bezeugen könnte – und außer der Küche weiß sowieso niemand genau, wie schnell der Stoffwechsel eines Kaffeehauses ist. Wie immer ist auch das am Ende gut so, denn es gibt Dinge, die will man gar nicht wissen. Jedenfalls gilt das Café, obwohl es mehrmals die Persönlichkeit gewechselt hat, heute als das älteste durchgehend betriebene Kaffeehaus Wiens. Anders als bei den Leuten, die das von sich behaupten, ist es für das Lokal aber tatsächlich schon mindestens das zweite Leben, denn am selben Ort befand sich zuvor ein Restaurant, in dem angeblich Mozart und Beethoven persönlich musiziert haben sollen, wobei die beiden Herren bei genauerer Betrachtung in jedem Gebäude Wiens entweder gewohnt oder musiziert haben. Daran sieht man aber nun, dass Kaffeehäuser auch nur Menschen sind wie du und ich und vor Gefallsucht nicht gefeit.

4 Antworten auf „Im Café Frauenhuber in Wien“

  1. apropos, muss grad mal kurz vermelden:
    wie sehr liebe ich doch Deine kleinen Geschichtchen und Bilder zu den Kaffeehäusern Wiens, lieber Tibor.

    Hocherfreut
    Hans

  2. Vielen Dank an H aus D und K aus K ! Freut mich.
    Das Getränk am Rande ist ein Spritz Campari. Der nordische Grog ist hier im Süden nahezu unbekannt und mangels Schietwetter auch meist unnötig. Aber heißer Grog mit Eis klingt interessant. Muss ich mal ausprobieren. – Bis schon ziemlich bald, hoffe ich! Viele Grüße von T aus M

  3. Also doch – heisser Grog mit Eis in Wien unbekannt!
    Und der absolute Hype in Kiel, hab ich mir sagen lassen. Muss man wohl echt schnell trinken, weil ansonsten das Eis in diesem Jahr bei dieser Jahrhundertsommerhitze ganz rasch verschmilzt. Und das will man ja nicht, weil man das Pfand für das Eis möglichst vollständig vom Kellner zurück haben will. Logisch, oder?
    sagt Hans, der vorsichtig und mit leisem Klingeln im Glas gerade zum Kellner – wankt. Es war bereits das dritte …

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