Damit Huberts Mahnung nicht umsonst war: Neue colorierte Version (Halbzeitstand vermutlich)
Gastbeitrag von Hubert Schelle
Nachhaltig schenken
Gastbeitrag von Hubert Schelle
Gastbeitrag von Hubert Schelle
Im Café am Heumarkt in Wien
Das Café wurde, als in Wien die Benzinkutschen die Macht übernommen haben, an den Rand gedrängt, und da befindet es sich heute noch, am Straßenrand, ein Eckensteher, der darauf wartet, dass etwas passiert. Drinnen passiert aber auch nicht mehr viel. Zwei ältere Herren sitzen Schulter an Schulter an zwei Tischen, rascheln gemeinsam in ihren Zeitungen und nippen abwechselnd ihre Achtel leer. Auf dem Billardtisch spielt nur noch das Licht, der Koch fläzt gelangweilt im Durchgang zur Küche, während im Hintergrund eine alte Frau mit etwas klappert. Ein gebeugter grauer Ober wackelt den Kaffee herüber, der auf dem Weg ein paar Grad kälter werden wird. Ein angedeutetes Lächeln, ein Glas Wasser und ein Keks erinnern daran, dass trotz allem die Form gewahrt werden muss. Das rote Leder der Sitzbänke ist brüchig geworden und die letzten Gäste werden irgendwann nicht mehr kommen, denn so viele wachsen leider nicht nach, die den Charme des Morbiden zu schätzen wissen.
Im Café Korb in Wien
Im Café Mozart in Wien
Als der berühmte Pferdemetzger Mozart in Wien einmal ins Kaffeehaus gehen wollte, da empfahl man ihm das Lokal gegenüber der Albertina. „Na sowas!“ rief Mozart überrascht, als er dort ankam, „Das heißt ja wie ich! Café Mozart!“ Seitdem erzählt er in Pferdemetzgerkreisen stets und gerne, man habe in Wien sogar ein Kaffeehaus nach ihm benannt. Tatsächlich jedoch verhält es sich ganz anders, denn gegründet wurde das Lokal von dem Erfinder der berühmten Kugeln, mit denen noch heute fast überall auf der Welt in öffentlichen Parks alte Männer nach anderen Kugeln werfen. Was man eben so macht, wenn man viel Zeit hat.
Im Stadtcafé in Wien
Im Café Imperial in Wien
Im Hotel Imperial befindet sich das gleichnamige schöne Café. Ich bekomme einen Fensterplatz ganz weit hinten, vermutlich, weil ich ästhetisch nicht zum Publikum ganz vorne passe. Das aber ist ein glücklicher Zufall, da am Nebentisch der Regisseur Terry Gilliam sitzt. Ich zeichne ihn und bitte um ein Autograph. Sein Begleiter sagt leicht annoyed: „O, there’s another one“, und erklärt, dass ich heute nicht der erste sei und sie das Gefühl hätten, gestalkt zu werden, aber der US-amerikanische Python ist erfreut und lobt meine Zeichnung. Nur sein Zöpfchen sei eigentlich ein bisschen länger. Ich bedanke mich und natürlich mache ich dann erst einmal etwas vollkommen anderes.