Lautes Meer



Heute habe ich zufällig bei einer Arbeitsrecherche zur Messung von Unterwasserschall diesen Comic von Philine Dorenbusch gefunden.
Antworten auf Fragen: Wie sieht eigentlich lautes Wasser aus? Auch die eingebetteten Animationen und Tonstücke sind hörenswert. Extrem viel zu Entdecken.

https://lautes-meer.de/

Die 6MW Windenergieanlagen des genannten ersten Offshore-Windparks in Alpha Ventus kommen übrigens von der Firma für die ich jetzt schon 20 Jahre arbeite. 
Gruß Detlef

Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke II

Wie man sieht, braucht es (außer guter Laune) gar nicht soo viel zum Mokuhanga drucken. Ein bisschen Platz wäre gut, es geht aber auch mit wenig:

Foto Keiko Kobayashi

Und ein paar Tools:

Die Messerchen (da gibt’s natürlich noch weitere Größen), jedes mit seiner speziellen Funktion, (und natürlich den Druckstock ausHolz, früher aus japanischer Kastanie, heute shina-plywood, dh Sperrholz aus Furnieren der japanischen Linde)

Pinselchen, um die Farbe auf den Block zu tupfen,

die Bürst(ch)en (maruhake, tebake ist die mitdem Stiehl) um die Farbe streichend/kreisend aufzubringen, mizubake, die große, um die Papiere anzufeuchten bzw den aufgesprühte Wassernebel zu verteilen – wobei dies noch eine kleine Variante ist,

und den Baren, diesen diskförmigen Anreiber, traditionell aus lackiertem Papier, einer verknoteten Schnur und einem Bambusblatt gefertigt,  mit dem das auf dem Block über der aufgetragenen Farbe liegende Papier mit Druck (ja, drucken hat etwas mit Druck zu tun) angerieben wird, damit das Papier die Farbe vom Druckstock aufnimmt.

Und natürlich noch Farbe und Wasser, sowie Nori, die Reispaste. Und ganz wichtig shemshi doko (oder so)  – ein „feuchtes Bett“ – sprich ein feucht gehaltener Stapel newsprint/Zeitungspapier, der in eine Plastikplane gehüllt ist um die Verdunstung des Wassers zu verringern und in den man das zu bedruckende Papier einlegt, um die richtige Feuchte zu erreichen und während des ganzen Druckprozesses zu erhalten. Denn:

Mokuhanga = that’s all about moisture

Und dann braucht man nur noch jemanden der weiß wie‘s geht … (wobei das leider nicht alles ist, es muss auch klappen).

Jetzt wißt ihr Bescheid!

Hans

Zum Papier hatte ich im ersten Beitrag kurz was erwähnt.

 

 

 

 

Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke

Im September/Oktober ging ein lang gehe(e)gter Traum von mir in Erfüllung:

Ganze 5 Wochen durfte ich mich als Artist in Residence im Mi-Lab (Mokuhanga Innovation Laboratory) Echizen, Pref. Fukui, Japan mit der Technik des japanischen Farbholzschnittdrucks beschäftigen.  Angeleitet wurde ich dabei von japanischen Künstlerinnen, die selber in dieser Technik im Rahmen ihres Grafik/Kunststudiums ausgebildet wurden und jetzt damit erfolgreich künstlerisch arbeiten. Das Lernen und Ausprobieren machte mir riesigen Spass, und mit den Senseis, den Künstlerinnen und den Übersetzerinnen wurde auch viel gelacht.

Im Gegensatz zum westlichen Holzschnittdruck, wo Ölfarbe mit einer Walze aufgetragen wird und mit einer Presse auf westliches Papier (Baumwolle, Holzpulpe) gedruckt wird, wird hier ohne schädliche Verdünnungsmedien, mit Wasserfarben oder reinen Pigmenten mit Gummi arabicum sowie Nori, einer Stärkepaste (Reis oder Tapioka) gearbeitet. Aufgetragen wird die Farbe mit Bürstchen, gedruckt wird mittels eines „Baren“ (Abreiber). Das japanische Papier, washi genannt, besteht aus langen Pflanzenfasern (Kozo=Maulbeerbaum, Gampi, eine nicht kultivierbaren, also nur wild wachsende Pflanze oder Mizubake, ein Busch), und wird in einem komplexen mehrstufigem Prozess in Manufakturen handgeschöpft.

Es ist also eine durchgehend handwerkliche traditionelle Technik, die aktuell sehr unterschiedlich künstlerisch genutzt wird und erstaunlich vielseitige Resultate hervorbringt.

Hier sind nun meine Drucke:

Young woman with umbrella I

Young woman with umbrella II

Echizen Kakyo Park

Tree with small pond (summer)

Tree with small pond (autumn)

Japan, das konnte ich in meiner Reise erleben, ist ein enorm vielseitiges Land. Überall sieht man Traditionelles wie Tempel und Schreine neben modernster Architektur. Das Reisen mit der Bahn ist eine reine Freude – wenn auch manchmal heftigst überfüllt. Eine Unterhaltung auf Englisch ist (noch) nicht immer möglich, dafür sind die Japaner total hilfsbereit, und man kommt ganz sicher auf nette Weise weiter – auch ohne Englisch.

Anstrengend war es schon. Ob es sich gelohnt hat – aber ganz sicher.

Hans

 

 

Im Café am Heumarkt in Wien

Das Café wurde, als in Wien die Benzinkutschen die Macht übernommen haben, an den Rand gedrängt, und da befindet es sich heute noch, am Straßenrand, ein Eckensteher, der darauf wartet, dass etwas passiert. Drinnen passiert aber auch nicht mehr viel. Zwei ältere Herren sitzen Schulter an Schulter an zwei Tischen, rascheln gemeinsam in ihren Zeitungen und nippen abwechselnd ihre Achtel leer. Auf dem Billardtisch spielt nur noch das Licht, der Koch fläzt gelangweilt im Durchgang zur Küche, während im Hintergrund eine alte Frau mit etwas klappert. Ein gebeugter grauer Ober wackelt den Kaffee herüber, der auf dem Weg ein paar Grad kälter werden wird. Ein angedeutetes Lächeln, ein Glas Wasser und ein Keks erinnern daran, dass trotz allem die Form gewahrt werden muss. Das rote Leder der Sitzbänke ist brüchig geworden und die letzten Gäste werden irgendwann nicht mehr kommen, denn so viele wachsen leider nicht nach, die den Charme des Morbiden zu schätzen wissen.

Im Café Korb in Wien

Das Café Korb ist der bevorzugte Ort der Wiener sowohl für blind dates als auch für ältere Ehepaare, die wissen, dass es keinen Sinn mehr hat. Man kann aber auch einfach so hingehen.

Hab mal wieder getintet/getulpt

Nach langer Zeit hab ich mal wieder ein Näpfchen „Rohrer & Klingner Leipziger Schwarz“ geöffnet und ein paar tulpenähnliche Tulpenähnliche hingepinselt. Und einmal mehr freu ich mich über diesen besonderen Eisen-Ausschlag, der so rötlich schimmert. Schimmer, Schimmer, Baby!
Grüße in die Runde!

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