Ob aus einer Katze noch einmal ein Kätzchen wird, hängt wohl vor allem davon ab, wie sie sich beträgt. Diese hier mag es lieber süß als salzig, aber gerne von allem ein bisschen. Ansonsten macht sie wie alle Katzen, was sie will. Kratzen tut sie aber nicht und bisher scheint auch noch nichts zu Bruch gegangen zu sein, doch darüber würden Felinophile eh hinwegsehen. Und weshalb das Café inzwischen im Tiefparterre liegt, ist jedem Katzenfreund klar, der gesehen hat, wie oft sich eine Katze im Kreis dreht, bis es endlich gemütlich ist. Hier ist es sehr gemütlich.
Im Café Frauenhuber in Wien
Vom Menschen wird ja behauptet, dass er sich mittels Stoffwechsel alle sieben Jahre erneuert und dann eigentlich nicht mehr derselbe ist. Wir haben dennoch das Gefühl, dass sich nichts Wesentliches ändert und das ist vermutlich am Ende auch gut so. Das Café Frauenhuber konnte schon seinen 200. Geburtstag feiern und dennoch hat man das Gefühl, dass sich seit Anbeginn nichts Wesentliches geändert hat, auch wenn das natürlich nicht stimmt – es ist eh niemand mehr am Leben, der es bezeugen könnte – und außer der Küche weiß sowieso niemand genau, wie schnell der Stoffwechsel eines Kaffeehauses ist. Wie immer ist auch das am Ende gut so, denn es gibt Dinge, die will man gar nicht wissen. Jedenfalls gilt das Café, obwohl es mehrmals die Persönlichkeit gewechselt hat, heute als das älteste durchgehend betriebene Kaffeehaus Wiens. Anders als bei den Leuten, die das von sich behaupten, ist es für das Lokal aber tatsächlich schon mindestens das zweite Leben, denn am selben Ort befand sich zuvor ein Restaurant, in dem angeblich Mozart und Beethoven persönlich musiziert haben sollen, wobei die beiden Herren bei genauerer Betrachtung in jedem Gebäude Wiens entweder gewohnt oder musiziert haben. Daran sieht man aber nun, dass Kaffeehäuser auch nur Menschen sind wie du und ich und vor Gefallsucht nicht gefeit.
Im Café Sperl in Wien
Als ich mich auf einen anderen Platz setze und erkläre, warum, erzählt die Frau Ober, dass die gesamte Fensterseite im Sommer aber neu gepolstert werde. Das Muster werde eigens dafür in Frankreich gewebt und müsse aus Denkmalschutzgründen aussehen wie das Original. Das ist zwar einerseits schön, aber dennoch schade, weil man momentan fast bis zum Nabel in dem durchgesessenen Polster versinkt und nach Schnitzel und Sperltorte erst recht nicht mehr hochkommt. Aber wer will das schon? So darf man hocken bleiben, bis das Lokal schließt und einem die Frau Ober hinaushilft.
Im Café Prückel in Wien
Wer auch immer das Café Prückel geplant und gebaut hat, muss sich gedacht haben: Der Mensch hat Bedürfnisse. Oben tut er was rein, unten muss es wieder raus. Darum ist der Gastraum oben und die Toiletten sind unten. Und damit der Mensch, auch wenn er oben des Guten zuviel hineingetan hat, trotzdem noch rechtzeitig nach unten kommt, bauen wir nicht nur eine Treppe, sondern gleich zwei, eine links herum und eine rechts herum, so ist für jeden was dabei. Ungeschickt ist aber, dass beide Treppen erst nach dem Gang durch ein Nadelöhr zu erreichen sind, denn der Abgang zu den Klos befindet sich mitten im Eingang zur Küche, so dass es gar nicht möglich ist, einem der vielen geschäftigen Ober nicht auf die Füße zu steigen oder ihm wenigstens im Weg herumzustehen. Vielleicht mochte der Architekt keine Ober oder keine Gäste oder überhaupt keine Menschen oder er gehörte zu denen, die immer bloß schnell auf einen Kleinen ins Kaffeehaus eilen und darum nie Zeit haben, die Pointe auch ordentlich zu Ende zu erzählen.
Auf dem Sprung nochmal abgebogen

Das war sicherlich eine mega tierische Vernissage!
Ich war schon auf dem Sprung nach Speyer,
um mir den liebevoll umgesetzten Zoo mal anzuschauen und mit euch auf das Gesamtwerk anzustossen – zumindest mit denen, deren Killerzellen dem Virus trotzen. Da verstellte doch glatt mein Sohn die Weichen meiner Sprungbahn in Richtung Amsterdam, wo wir dann gemeinsam das WoE verbrachten . Tja, es gibt unverhoffte Abbiegungen im Leben… . 😉
Bis zum nächsten Sprung nach Rendburg.
Wir seh’n uns!
Expertenbefragung
So sah das Tier des Tages zwischendurch aus
Hier kannst Du das Video sehen:
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Bevor mich das Virus aus der Arbeit herausschleuderte, konnte ich grad noch dieses kleine Video drehen. Da waren die ca. 380 Bilder bereits sortiert, ausgelegt und fürs Rahmen vorbereitet.
Die wirklich harte Arbeit haben dann alle anderen erledigt – siehe Lottes Beitrag. Aber da leg ich schon schwitzend im Bettchen 🙂
Merci an alle, die beigetragen haben – mit Bildern, Arbeit, Geld, Vernissagebesuch und sowieso.
So hängt das Tier des Tages
Liebe Rendsburger Zeichnerinnen und Zeichner
Hier kommt eine kleine Zusammenfassung rund um die Ausstellung „Das Tier des Tages“ in der Städtischen Galerie in Speyer.
Frohen Mutes reisten Panne, Ari und ich am Dienstag, den 25. Juni nach Dudenhofen und wurden bei unseren „Herbergseltern“ Oliver und Stella herzlich empfangen und für die folgenden Tage bestens untergebracht.
Tierisch viel Arbeit
Mittwoch früh begannen wir direkt mit der Arbeit: Bilder sichten, sortieren und auf Rahmen verteilen. Unsere Tiere schlugen alle Rekorde: Der gesamte Rahmenfundus der sehr gut bestückten Galerie wurde mit unseren Tieren gefüllt!
Leider gab ein Tier sein Gastspiel, das gar nicht willkommen war: Corona dünnte unsere Mannschaft nach und nach aus und zwang einige von uns während der Vorbereitungen zu pausieren.
Zum Glück halfen die Damen der Familie Ruffing-Schollenberger fleißig mit, so dass wir trotzdem alle Tiere in die Rahmen zwingen konnten (Danke Stella und Selina!). Das war wichtig, denn das Schreiner-Team der Galerie stand am Donnerstag Morgen pünktlich parat, um die Bilder höchst professionell nach unseren Wünschen in den lichtdurchfluteten Räumlichkeiten aufzuhängen.
Tiere in den Medien
Am Donnerstag Nachmittag gab es eine Pressekonferenz. Wir erzählten viel über das Rendsburger Seminar, den Gründer F. W. Bernstein, die Tradition der Tagestiere und die Zeichner*innen, die über die Jahre wie eine richtige Familie zusammen gewachsen sind.
Die Journalist*innen hörten gut zu und es erschien ein gut geschriebener Artikel als Vorankündigung in der Zeitung. Sogar der Hörfunk zeigte Interesse und plant demnächst einen Beitrag über die Ausstellung.
Die Eröffnung
Am Freitag war es dann so weit: Die Eröffnung begann um 18:00 Uhr in der Galerie. Es reisten viele liebe Teilnehmende aus unserer Gruppe an und besuchten die Tiere in ihrem neuen Zoo-Gehege zu Speyer. Die Vernissage war sehr gut besucht, über 100 Menschen wurden gezählt!
Musikalische Tiere
Die Musik zur Eröffnung spielten Isabel Eichenlaub & Dietmar Fuhr. Passend zum Thema gab es unter anderem Interpretationen von Camille Saint Saëns‘ Karneval der Tiere (Schwan und Elefant).
Unsere Tiere sind nun bis zum 1. September in Speyer zu sehen. Die Stadt ist wunderschön, der Wein in der Region ist köstlich und die Menschen dort sind gastfreundlich und humorvoll. All das ist unbedingt eine Reise wert!
Herzlich grüßt in die Runde – Lotte