Gastbeitrag von Hubert Schelle

FWB auf der Rotwand (1884 m üNN) den Hochmiesing  (1883 m ü NN) zeichnend 

anlässlich des sechsten Todestages von Fritz am kommenden Freitag mit schönen Grüßen von Hubert

Lautes Meer



Heute habe ich zufällig bei einer Arbeitsrecherche zur Messung von Unterwasserschall diesen Comic von Philine Dorenbusch gefunden.
Antworten auf Fragen: Wie sieht eigentlich lautes Wasser aus? Auch die eingebetteten Animationen und Tonstücke sind hörenswert. Extrem viel zu Entdecken.

https://lautes-meer.de/

Die 6MW Windenergieanlagen des genannten ersten Offshore-Windparks in Alpha Ventus kommen übrigens von der Firma für die ich jetzt schon 20 Jahre arbeite. 
Gruß Detlef

Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke II

Wie man sieht, braucht es (außer guter Laune) gar nicht soo viel zum Mokuhanga drucken. Ein bisschen Platz wäre gut, es geht aber auch mit wenig:

Foto Keiko Kobayashi

Und ein paar Tools:

Die Messerchen (da gibt’s natürlich noch weitere Größen), jedes mit seiner speziellen Funktion, (und natürlich den Druckstock ausHolz, früher aus japanischer Kastanie, heute shina-plywood, dh Sperrholz aus Furnieren der japanischen Linde)

Pinselchen, um die Farbe auf den Block zu tupfen,

die Bürst(ch)en (maruhake, tebake ist die mitdem Stiehl) um die Farbe streichend/kreisend aufzubringen, mizubake, die große, um die Papiere anzufeuchten bzw den aufgesprühte Wassernebel zu verteilen – wobei dies noch eine kleine Variante ist,

und den Baren, diesen diskförmigen Anreiber, traditionell aus lackiertem Papier, einer verknoteten Schnur und einem Bambusblatt gefertigt,  mit dem das auf dem Block über der aufgetragenen Farbe liegende Papier mit Druck (ja, drucken hat etwas mit Druck zu tun) angerieben wird, damit das Papier die Farbe vom Druckstock aufnimmt.

Und natürlich noch Farbe und Wasser, sowie Nori, die Reispaste. Und ganz wichtig shemshi doko (oder so)  – ein „feuchtes Bett“ – sprich ein feucht gehaltener Stapel newsprint/Zeitungspapier, der in eine Plastikplane gehüllt ist um die Verdunstung des Wassers zu verringern und in den man das zu bedruckende Papier einlegt, um die richtige Feuchte zu erreichen und während des ganzen Druckprozesses zu erhalten. Denn:

Mokuhanga = that’s all about moisture

Und dann braucht man nur noch jemanden der weiß wie‘s geht … (wobei das leider nicht alles ist, es muss auch klappen).

Jetzt wißt ihr Bescheid!

Hans

Zum Papier hatte ich im ersten Beitrag kurz was erwähnt.

 

 

 

 

Mokuhanga – japanische Farbholzschnittdrucke

Im September/Oktober ging ein lang gehe(e)gter Traum von mir in Erfüllung:

Ganze 5 Wochen durfte ich mich als Artist in Residence im Mi-Lab (Mokuhanga Innovation Laboratory) Echizen, Pref. Fukui, Japan mit der Technik des japanischen Farbholzschnittdrucks beschäftigen.  Angeleitet wurde ich dabei von japanischen Künstlerinnen, die selber in dieser Technik im Rahmen ihres Grafik/Kunststudiums ausgebildet wurden und jetzt damit erfolgreich künstlerisch arbeiten. Das Lernen und Ausprobieren machte mir riesigen Spass, und mit den Senseis, den Künstlerinnen und den Übersetzerinnen wurde auch viel gelacht.

Im Gegensatz zum westlichen Holzschnittdruck, wo Ölfarbe mit einer Walze aufgetragen wird und mit einer Presse auf westliches Papier (Baumwolle, Holzpulpe) gedruckt wird, wird hier ohne schädliche Verdünnungsmedien, mit Wasserfarben oder reinen Pigmenten mit Gummi arabicum sowie Nori, einer Stärkepaste (Reis oder Tapioka) gearbeitet. Aufgetragen wird die Farbe mit Bürstchen, gedruckt wird mittels eines „Baren“ (Abreiber). Das japanische Papier, washi genannt, besteht aus langen Pflanzenfasern (Kozo=Maulbeerbaum, Gampi, eine nicht kultivierbaren, also nur wild wachsende Pflanze oder Mizubake, ein Busch), und wird in einem komplexen mehrstufigem Prozess in Manufakturen handgeschöpft.

Es ist also eine durchgehend handwerkliche traditionelle Technik, die aktuell sehr unterschiedlich künstlerisch genutzt wird und erstaunlich vielseitige Resultate hervorbringt.

Hier sind nun meine Drucke:

Young woman with umbrella I

Young woman with umbrella II

Echizen Kakyo Park

Tree with small pond (summer)

Tree with small pond (autumn)

Japan, das konnte ich in meiner Reise erleben, ist ein enorm vielseitiges Land. Überall sieht man Traditionelles wie Tempel und Schreine neben modernster Architektur. Das Reisen mit der Bahn ist eine reine Freude – wenn auch manchmal heftigst überfüllt. Eine Unterhaltung auf Englisch ist (noch) nicht immer möglich, dafür sind die Japaner total hilfsbereit, und man kommt ganz sicher auf nette Weise weiter – auch ohne Englisch.

Anstrengend war es schon. Ob es sich gelohnt hat – aber ganz sicher.

Hans

 

 

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.